Die drei Bären
Kapitel 5

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Die Brüder gingen nun forschen Schrittes vorwärts.
In dem Wald roch es angenehm nach Erde und Tanne; wenn sie nicht geradeaus guckten, sahen sie auch hier und da Pilze wachsen. Sie fanden Spuren von Wildschweinen und anderen Waldtieren.
Für ihre Mahlzeiten fand sich ein reich gedeckter Tisch.
Sie fraßen Eicheln, Bucheckern,  Ameisen und andere kleine Insekten.
Später fanden sie eine Quelle und konnten so ihren Durst löschen.
 Die Quelle entwickelte sich zu einem Bach.
Die Freude darüber war so groß, daß sie sich gegenseitig mit dem Wasser bespritzten.
 Gestärkt wanderten die Bärenbrüder am Rand des Baches entlang und legten mit großem Tempo eine lange Strecke zurück.
Plötzlich hatten sie einen völlig anderen Duft in der Nase.
Es roch nach Thymian, Lavendel und vielen anderen Kräutern.
Es wurde warm, und der Wald endete an einem Abhang.
Jetzt konnte sie auch Vögel singen hören.
Nun rannten die Bären aber, was die Beine hergaben, und schon waren sie am Ende des Waldes angelangt.
Aber sie sahen keinen See, sondern einen steilen Abhang mit vielen Steinen, zwischen denen Pflanzen wuchsen.
Sie sahen nun die singenden Vögel. Schmetterlinge tanzten um Pflanzen herum und suchten Nahrung .

Aber was war das? Da saß ja ein Wesen auf den Steinen und schien auf jemanden zu warten.

"Haaallo, Du da!", riefen die Brüder im Chor, "hallo, kannst Du uns sagen, wo es hier zum See geht?"

Erschrocken drehte sich das Wesen um und rief:
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"Ja wer seid denn Ihr?"
"Wir sind die Bärenbrüder und suchen den See", riefen die Brüder zurück.
"Wie heißt Du?"
"Ich bin der Schnug" , antwortete das Wesen.
"Wenn Ihr hier den Anhang herunter steigt, findet Ihr ein kaltes Feld. Dort hält mein Cousin Wurzel Wache, er wird Euch dann den weiteren Weg zeigen.
Ich kann Euch leider nicht begleiten, weil ich auf meine Gefährtin warten muß."

"Vielen lieben Dank", sagten die Brüder im Chor und begannen den Abstieg.
Je weiter sie in die Tiefe stiegen, desto kühler wurde es.
Plötzlich sah Oskar als erster einen Lichtschein.
"Schaut!", sagte er zu seinen Brüdern "dort könnte es sein!"
Nun fingen sie an zu laufen, zu sehr lockte der Gedanke an den See und die Fische, die man dort fangen konnte.

Tatsächlich, je näher sie kamen, konnten sie ein Feuer sehen und ein grün gekleidetes Männlein.
Hinter ihnen kamen drei Eulen angeflogen.
Jetzt waren sie am Ziel ihrer Tagesetappe angelangt.

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Am Ende dieses Tages flog  die Eule wieder in die kleine Stadt im Westerwald, gab ihre Notizen einem Papa, der  dann die Abenteuer seinem kleinen Mädchen als
Gute-Nacht-Geschichte
 erzählte.

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©by Syt 2009

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